Das Gebäude bildet den vorläufigen südlichen Abschluss der Bebauung des östlichen Hafenbeckens. Mit seiner leichten und stromlinienförmigen Kontur setzt das Hochhaus einen Kontrapunkt zur restlichen Bebauung des Medienhafens. Rund 80 Millionen Euro hat Bauherr Frankonia in den Bau des Bürokomplexes investiert. Baubeginn war Ende 2007, die ersten Unternehmen haben Mitte 2010 ihre Büros bezogen. Insgesamt bieten rund 14.600 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Platz für 600 Mitarbeiter.
Flexible Raumnutzung
An das Hauptgebäude mit seinem Grundriss in Form eines abgerundeten Rechtecks ist ein Erschließungsturm angebaut, in dem Treppen und Aufzüge untergebracht sind. Da diese Konstruktion ohne Mittelstützen auskommt, können die Innenräume besonders flexibel genutzt werden. Highlight des Gebäudes ist die Ganzglaskuppel im 19. Stockwerk mit beeindruckendem Ausblick über Düsseldorf, in der Tagungen und Events durchgeführt werden.
Markante Ganzglasfassade
Der renommierte Wolkenkratzer-Architekt Helmut Jahn hat mit seiner Konstruktion aus Glas und Stahl ein gleichzeitig ästhetisches und funktionales Bürogebäude entworfen. Prägend für die Architektur des Hochhauses ist die markante Fassade mit rund 1.500 raumhohen, schuppenartig angeordneten Glaselementen. Neben der ästhetischen Wirkung hat dieser Fassadenaufbau einen praktischen Hintergrund: Im unteren Bereich der Glasteile sind Klappen angebracht, die die natürliche Belüftung der Büros gewährleisten. Zusätzlich zur direkten Frischluftzufuhr weist das Gebäude ein nachhaltiges Energiekonzept auf: Die Betonkernaktivierung, eine durch Betonbauteile geführte Verrohrung für Kühlwasser, unterstützt die Kühltechnik des Gebäudes. Anfallende Wärme wird in das Hafenbecken abgegeben. Die gleiche Technik kann auch für die Gewinnung von Wärme durch Geothermie eingesetzt werden. Dabei wird die Wärme aus tieferen Erdschichten zur Temperierung der Betonbauteile genutzt. Durch den hohen Tageslichteinfall der Glasfassade kann in den Büroräumen überwiegend auf künstliche Beleuchtung verzichtet werden.
Fassadenwasser ableiten
Gleichzeitig liegt in dieser prägenden Fassadenkonstruktion auch eine Herausforderung, denn bei Regen fließen große Wassermengen daran hinunter. Aus diesem Grund ist eine sachgerechte Entwässerung für die dauerhafte Haltbarkeit des Gebäudes von besonderer Bedeutung. Für die Ausführung der Außenanlagen war die Firma Jakob Leonhards Söhne GmbH & Co. KG aus Wuppertal zuständig. Sie war auch für die zielgerichtete Entwässerung verantwortlich und hat einen Entwässerungsplan erstellt. Das eingebaute Entwässerungssystem musste in der Lage sein, die komplette Menge an anfallendem Fassadenwasser zuverlässig abzuleiten. Dafür wurden überdurchschnittlich breite Entwässerungsrinnen in Sonderanfertigung benötigt. Diese sollten trotz ihrer breiten Roste nicht wuchtig wirken, um dem Gebäude einen eleganten Rahmen zu verleihen. Ein Partner mit Erfahrung in der Maßanfertigung von Entwässerungssystemen mit ästhetischem Design war schnell gefunden - die Richard Brink GmbH & Co. KG aus Ostwestfalen. „Das Aufmaß musste frühzeitig genommen und die Rinnen schnell gefertigt werden, damit wir mit dem Bau der Außenanlagen beginnen konnten. Das hat vorbildlich geklappt und wir haben das Bauvorhaben vor Beendigung des Innenausbaus abgeschlossen – das geht nur mit zuverlässigen Lieferanten“, sagt Martin Belz, Prokurist bei Leonhards.
Anschmiegsame Rinnen
Die verbauten Entwässerungsrinnen des Typs Stabile sind 50 Zentimeter breit und mit einem Maschenrost aus Edelstahl abgedeckt. Insgesamt wurden etwa 100 Meter Rinnen verlegt, die in einzelne Teilstücke segmentiert sind, um die ovale Form des Hochhauses aufzugreifen. Durch ihre Gehrungen schmiegen sie sich nahtlos an die Fassade an und führen das Fassadenraster durch die Fugen der Rostsegmente konsequent fort. Die Entwässerungsrinnen grenzen direkt an die großflächigen Betonplatten der umlaufenden Gehwege und Terrassen an und ziehen laut Martin Belz einen sauberen Strich um das Gebäude. Bei diesem Bauvorhaben gab es zudem eine besondere Situation: Da die Außenanlage in den öffentlichen Raum ragt, musste die Stadt Düsseldorf die Auswahl der Entwässerungsrinnen genehmigen. Aufgrund der ungewöhnlichen Breite von einem halben Meter gab es zu Beginn Bedenken. „Letztendlich haben sich die Verantwortlichen aber vom Gesamteindruck und der hohen Qualität beeindrucken lassen und zugestimmt“, berichtet Martin Belz.
Geschützte Tiefgarage
Neben der anfallenden Menge an Fassadenwasser, musste auch das Oberflächenwasser auf den Terrassen gezielt abgeleitet werden. Hier hat sich der Landschaftsgärtner für eine dezente Lösung entschieden: Schlitzrinnen des Typs Lamina, die ebenfalls aus Edelstahl angefertigt sind, leiten das Wasser zuverlässig ab. Besondere Bedeutung kommt dieser Lösung zu, da sich unter dem Gebäude eine Tiefgarage befindet, die dadurch vor Wassereinwirkungen geschützt wird. Eine weitere Schlitzrinne wurde an der Drehtrommeltür am Eingang des Hochhauses eingebaut und verhindert das Eindringen von Wasser in den Eingangsbereich.
Sachliche Außenanlage
Die circa 2500 Quadratmeter große Außenanlage wurde sachlich gestaltet und nimmt sich in ihrer Form gegenüber dem Gebäude zurück. Großformatige Betonplatten bilden in ihrer Gesamtheit eine Art Teller, auf dem das Bauwerk platziert ist. Die Sachlichkeit entsteht auch durch den Sichtbeton der Treppenanlagen sowie durch die zurückhaltende Bepflanzung. Beschnittene Buchsbäume in Kegel-, Kugel oder Pyramidenform sind in Kübeln an den Treppenaufgängen und am Eingang des Gebäudes platziert und setzen grüne Akzente. Die Pflanzkästen sind zudem versetzbar und können bei Veranstaltungen flexibel angeordnet werden. Ansonsten wurde bewusst auf eine Begrünung verzichtet, um nicht vom Gebäude abzulenken. Die Edelstahlelemente an den Geländern der Sichtbeton-Treppen korrespondieren mit den Fassadenrinnen und Rosten aus Edelstahl.
Mit dem Gesamteindruck des Außengeländes sind Bauherr und Landschaftsgärtner sehr zufrieden. Innerhalb von knapp drei Monaten war das Bauvorhaben abgeschlossen.