BRUGG Pipes ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das flexible und starre Rohrsysteme für Anwendungen in den Bereichen Nah- und Fernwärme, Kühlung, Kaltwasser, Tankstellen und Tankanlagen anbietet. Die Produktionsstandorte liegen unter anderem in Polen, in der Schweiz, im thüringischen Nordhausen sowie im niedersächsischen Wunstorf. An letzterem Standort werden vielseitige Rohrsysteme für den sicheren und effizienten Transport von Flüssigkeiten, Gasen und Wärme produziert und vertrieben. Um hier dem Bedarf gerecht zu bleiben, bedurfte es einer weiteren Produktionshalle.
Vereinte Kompetenz aus OWL
Die Bauleitung für dieses Projekt übernahm die RRR Stahl- und Gewerbebau GmbH. Das Stahlbau-Unternehmen mit eigener Produktion im lippischen Lage ist Experte für schlüsselfertigen Gewerbebau mit Schwerpunkt auf Industriehallen und Parkhäuser. Von April bis Oktober 2024 wurde der Hallen-Neubau mit 135 m Länge, 30 m Breite und 15 m Höhe in die Tat umgesetzt. Im Betonfundament sollten dabei verschiedene sensible Leitungen, unter anderem PVC-Rohre für Wasser, Stahlrohre für Chemikalien sowie Elektrokabel, verlegt werden. Um diese zuverlässig zu schützen und zeitgleich den problemlosen Zugriff für etwaige Reparatur- und Wartungsarbeiten sicherzustellen, kamen innerhalb eines Betonfundaments spezielle Versorgungsrinnen zum Einsatz, in deren Rinnenkörper die Leitungen verlaufen. Ebenso können nach Bedarf Leitungen erneuert oder weitere hinzugefügt werden.
Dafür setzte RRR-Bauleiter Andreas Schlik auf die Versorgungsrinne „Cargo“ der Firma Richard Brink aus dem ostwestfälischen Schloß Holte-Stukenbrock: „Die Hauptanforderung bestand in der Schwerlast-Beanspruchung, sodass Flurförderzeuge und Gabelstapler mit bis zu 10 t Gewicht über die Rinnen fahren können.“ Genau dies erfüllt die aus feuerverzinktem Stahl gefertigte Produktlösung, die beim Metallwarenhersteller alternativ auch aus Edelstahl erhältlich ist. Darüber hinaus fungiert im zweiteiligen Aufbau der Trennungsschlitz entlang der Längsmittelachse der Versorgungsrinne als integrierte Dehnungsfuge für das umliegende Betonfundament. Über höhenverstellbare Standfüße kann die Rinne zudem optimal an den Untergrund sowie die Höhe des zu gießenden Betonbodens angepasst werden. Das 3 mm starke Material wird in Standardmaßen von 3.000 mm Länge sowie mit hauseigenen Rost-Abdeckungen und Endstücken produziert. Die Standardmaße umfassen eine Ansichtsbreite von 460 mm, eine Innenbreite von 320 mm und je 40 mm breite Auflageflächen für die Roste. Die Gesamthöhe beträgt dabei 210 mm, die Innenhöhe 157 mm, wobei die Firma Richard Brink jegliche Abmessungen auf Wunsch auch nach Sondermaßen umsetzen kann.
Punktgenaue Maßarbeit vom Werk bis zur Montage
Den Einbau der „Cargo“ übernahm die GeislerBau GmbH aus Neustadt am Rübenberge, die auf Maurer- und Betonarbeiten sowie schlüsselfertiges Bauen spezialisiert ist. Insbesondere die vereinfachte Montage dank der passgenauen Fertigung bei gleichzeitig hoher Verarbeitungsqualität überzeugten den Verarbeiter. Auch das durchdachte Gesamtsystem mit integrierter Dehnungsfuge bereicherte den Bau des großflächigen Bodenareals. Zur reibungslosen Montage der Versorgungsrinnen sind folgende Arbeitsschritte maßgeblich:
Die Rinnenkörper werden fertig montiert angeliefert und auf der Sauberkeitsschicht der Hallensohle in Position gebracht, um dort an den Stirnseiten miteinander verbunden zu werden. Sind die Rinnen mithilfe der höhenverstellbaren Füße, inklusive zusätzlicher Gewindestange zur Feinjustierung, passend nivelliert und fixiert, werden sie durch die Langlöcher in den Auflageflächen der Füße im Untergrund verschraubt. Dadurch wird eine Aufschwemmung verhindert, wenn im nächsten Schritt der Beton gegossen wird, der die Rinne komplett umschließt. Beginnt der Beton auszuhärten, werden die ab Werk eingebauten Abstandshalter, die gleichermaßen als Montagegriff fungierten, sowie die Schrauben und Muttern für die Versteifung im Rinnenboden demontiert. Somit kann der Beton beim Aushärten schrumpfen und sich zeitgleich unterhalb der Rinne automatisch eine Dehnungsfuge ausbilden. Sollte ein Areal in mehreren Abschnitten betoniert werden, kann unterhalb der Rinne ein optionales Trennblech befestigt werden, sodass der Beton im gewünschten Bereich gehalten wird.
Für das Projekt in Wunstorf lieferte die Firma Richard Brink ihre Versorgungsrinne für eine Rostbreite von 400 mm und in der Standardhöhe von 210 mm. Um die benötigten Leitungen im Neubau an ihrem jeweils exakten Einsatzort zu positionieren, wurden insgesamt acht Rinnenstränge mit Längen zwischen über 18 m und knapp 20 m durch die Halle verlegt. Mithilfe der Kombination aus 3.000 mm langen Standardausführungen und zusätzlichen Elementen in Sonderlängen wurden die Versorgungsrinnen passgenau für die Gegebenheiten vor Ort geliefert. Mit dem Ergebnis der Maßnahme zeigten sich alle Projektbeteiligten hochzufrieden: „Die Rinnen aus dem Hause Richard Brink liefern eine von vielen Grundlagen für einen künftig reibungslosen Produktionsablauf, wenn die Halle im neuen Jahr bezugsbereit ist“, kommentiert Stephan Ulner, Global Head of Production der BRUGG Rohrsysteme GmbH, abschließend.
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